Ein Fremder schleicht ums Haus, bedient sich an den Gartenmöbeln oder bricht gar ein. Vor solchen Szenarien will sich jeder schützen – besonders, wenn es um das eigene Heim geht. Die Wahl der richtigen Außenkamera ist daher kein Schnellkauf. Deshalb haben wir für Euch vier Außenkameras im Vergleich gegenübergestellt und getestet.

Bosch Smart Home Eyes Außenkamera

Die Bosch Smart Home Eyes Außenkamera ist derzeit eine der beliebtesten Kameras auf dem Markt. Sie filmt in 1080p Full HD mit 30 fps und gibt so Bildmaterial in hoher Auflösung und guter Qualität wieder. Mit einem Weitwinkel von 120° und einer Reichweite von bis zu zehn Metern punktet sie zudem mit einem großen Blickfeld und nimmt auch nachts problemlos auf.

Auch optisch macht sie einen guten Eindruck. Ihr länglich-ovales Aluminiumgehäuse glänzt in mattem Silber und veredelt mitunter die Hauswand – sollte einem dies wichtig sein. Des Weiteren lässt sich der Blickwinkel horizontal individuell einstellen; vertikal ist dies leider nicht möglich. Daher empfiehlt der Hersteller das Gerät in einer Höhe von 1,5 – 2,5 Metern anzubringen. Der Schlüssel zur einfachen und persönlichen Bedienung der Außenkamera ist die kostenlose „Bosch Smart Cameras“ App.

Diese muss lediglich auf dem iPhone oder Android-Smartphone installiert und mit der Kamera verbunden werden. Dort kann man dann bis zu zehn Kameras gleichzeitig bedienen. Das Gerät selbst benötigt ein relativ stabiles WLAN, der Router darf aber ruhig einige Zimmer weiter entfernt stehen, sofern das Gerät noch ausreichend Signal erhält.

Die Videos werden dann auf dem integrierten 4GB großen Speicher oder in der Bosch-Cloud gespeichert. Natürlich ist die Außenkamera auch witterungsbeständig und wasserfest, um bedenkenlos draußen eingesetzt werden zu können.

Die Funktionen

Bosch Smart Home Eyes Außenkamera
Bosch Smart Home Eyes Außenkamera

Die Außenkamera kann durch ihre intelligenten Bewegungssensoren zwischen Menschen, Tieren, Autos und Pflanzen unterscheiden. Auch können bestimmte Bereiche ausgespart werden.

So zeichnet sie nur relevante Ereignisse auf und schickt sie bei Bedarf per Push-Nachricht an Dein Smartphone. Doch die Bosch Smart Home Eyes kann mehr, als nur aufnehmen. So ist sie gleichzeitig ansprechende Beleuchtung und Gegensprechanlage.

Letztere lässt sich durch die App sogar von unterwegs bedienen. So kann man einen fremden Besucher auch aus der Ferne abschrecken oder den Postboten bitten, das Paket beim Nachbarn zu hinterlegen. Auch die Beleuchtung ist individuell bedienbar und ersetzt zusätzliche Außenlampen. Das warme Stimmungslicht bescheint die Wände vertikal nach oben und unten, das Hauptlicht ist heller und wird vor allem bei Bewegungen aktiviert.

Ihren Strom nimmt die Bosch Eyes ebenfalls über die bereits vorhandenen Anschlüsse für Außenlampen. Das macht die Installation relativ einfach, da die Kamera lediglich anstelle des Außenlichts montiert werden muss. setzt aber gleichzeitig einen solchen vorhandenen Anschluss voraus. Ausgelöst wird das Licht entweder mittels Bewegungssensor oder nach einem eigens konfigurierten Zeitplan. Die smarte Außenkamera funktioniert außerdem ohne Bridge, sprich nach der Installation lässt sich sofort losfilmen.

Fazit

Die Bosch Home Smart Eyes unterscheidet sich von anderen Außenkameras ihrer Klasse vor allem durch ihr hochwertiges Aluminium-Gehäuse und ihre angenehm warme Lichtquelle. Wenn Dir Design und Erscheinungsbild wichtig sind, ist sie die Kamera für Dich. Außerdem ist ihre integrierte Gegensprechanlage sehr praktisch, vor allem da Du sie von Unterwegs bedienen kannst. Weitere Informationen zu der Kamera findest Du hier.

Übrigens: Dank der Integration von Google Assistant sowie Apple HomeKit kannst Du das Bild der Kamera auch per Sprachbefehl einfach anzeigen lassen.

Bosch Smart Home Eyes Außenkamera
Bosch Smart Home Eyes Außenkamera

Netatmo Presence

Die Netatmo Presence wird häufig als direkter Konkurrent zur Bosch Eyes genannt. Auch sie filmt in 1080p Full HD. Mit einem Winkel von 100° fällt das Blickfeld zwar etwas geringer aus, dafür verfügt sie über eine Maximalreichweite von 20 Metern.

Die Kamera lässt sich horizontal und vertikal schwenken, allerdings nur in Maßen. Auch über eine Gegensprechanlage verfügt die Presence Außenkamera nicht, Ton kann sie aber dank eingebautem Mikro aufnehmen. Wie die Bosch Eyes besteht sie aus einem robustem Aluminiumgehäuse. Mit ihrer starken Halterung macht die Netatmo Presence zudem einen massiven Eindruck und scheint vor Diebstählen gefeit.

Auch sie hat eine integrierte Beleuchtung aus Kunststoffglas. Somit bietet sie ebenfalls einen Ersatz zu Außenleuchten und kann an der dafür vorgesehenen Stelle angeschlossen werden. Sofern sich vor der Haustür also ein Stromanschluss befindet, ist die Befestigung der Netatmo Presence mit Schraubenschlüssel einfach. Das eingebaute LED-Flutlicht lässt den Außenbereich auch nachts beinahe taghell erscheinen und ist dimmbar. Dieses dient dann vor allem als Abschreckung ungebetener Gäste.

Du kannst zudem festlegen, bei welchen Bewegungen es aktiviert wird. Allerdings sorgt das Licht hier im Gegensatz zu dem der Bosch Eyes nicht für ein stimmungsvolles Ambiente. Für den einwandfreien Gebrauch ist darüber hinaus eine sehr gute Internetverbindung notwendig: der Router muss unbedingt in der Nähe der Kamera platziert werden.

Die Funktionen

Die Presence zeichnet sich vor allem durch ihre vielen Einstellungsmodi wie die Timelapse Funktion und die Alert-Zones aus. Sie kann einen gesamten Tag in einer Minute zusammenfassen, bestimmten Bereichen besondere Aufmerksamkeit schenken und irrelevante Zonen aussparen. So kann man die Kamera auf das Garten- und Garagentor richten und ungewollte Fehlalarme durch Büsche und ähnliches im Garten vermeiden.

Wie die Bosch Eyes kann auch die Netatmo Presence zwischen Menschen, Tieren und Fahrzeugen unterscheiden und benachrichtigt nach eigenen Wünschen. Die Videos speichert die Außenkamera auf der mitgelieferten MicroSD-Karte. Alternativ können sie in der Dropbox oder auf einem FTP-Server abgelegt werden.

In der kostenlosen App lassen sich zudem entsprechende Voreinstellungen treffen, die bestimmen, ob die Kamera Ereignisse ignoriert, aufzeichnet oder direkt eine Push-Nachricht schickt. Auch die Zeiten der Benachrichtigung können bestimmt werden, sodass dem ungestörten Schlaf nichts im Wege steht. Sollte es bei der Personenerkennung zu Fehlmeldungen kommen, lassen sich diese über die Funktion “Erkennung verbessern” übrigens vermerken, um diese in Zukunft zu vermeiden.

Fazit

Wenn Du eine gute und zuverlässige Sicherheitskamera suchst und bereit bist, dafür etwas mehr auszugeben, ist die Netatmo Presence mitunter für Dich. Sie zeichnet sich vor allem durch ihr robustes Gehäuse und die vielen Einstellungsmodi, wie die Timelapse-Funktion oder die Alert-Zones, aus.

Ihr einziges Manko: Sie hat keine Gegensprechanlage und benötigt eine sehr gute Internetverbindung, um einwandfrei zu funktionieren. Weitere Informationen zu der Netatmo Presence findest Du hier.

Nest Cam

Mit einem Aufnahmewinkel von 130° geht die Nest Cam Outdoor in Sachen Sichtfeld im tink-Vergleich als Sieger hervor. Dafür liegt sie mit einer maximalen Reichweite von sechs Metern deutlich hinter Bosch Eyes und Netatmo Presence. Wie die Canary Flex hält auch hier ein Magnet die Außenkamera in ihrer Halterung, die einfach an die Wand geschraubt wird. Alternativ kann die beidseitig magnetische Haltevorrichtung auch an einem geeigneten metallischen Untergrund befestigt werden.

Die Nest Cam Outdoor funktioniert mit Strom, der durch das mitgelieferte drei Meter lange Anschlusskabel und Netzteil zugeführt wird. Für die Inbetriebnahme der Kamera wird allerdings eine Außensteckdose benötigt, was problematisch sein kann. Für den Videostream benötigt sie mindestens 2 Mbit/s, was eventuell zu Konnektivitätsproblemen führt – vor allem, wenn man mehrere Geräte verwendet. Dafür ist sie kompakt und integriert sich mit ihrem rundlich-kegelförmigen Design gut in die Fassade.

Die Funktionen

Die Nest Cam Outdoor ist eine der wenigen Außenkameras, die explizit auf verdächtige Geräusche reagiert. Auch hier lassen sich das eingebaute Mikrofon und der Lautsprecher als Gegensprechanlage nutzen und von unterwegs bedienen.

Mithilfe der Bilderkennungsalgorithmen von Google unterscheidet Nest ebenfalls zwischen Menschen und Objekten, sodass Warnungen nur bei Personen aktiviert werden. Tiere erkennt sie wiederum nicht. Allerdings benötigt man für diese Funktionen, und viele weitere, ebenfalls ein kostenpflichtiges Abo. Dieses beginnt bei 100 Euro jährlich. Nur mit dem Nest Aware Abo lassen sich Alarmbereiche definieren, Zeitraffer-Videos und andere Clips herunterladen und teilen, der Verlauf der Aktivitäten zehn bis dreißig Tage später abrufen (je nach Aboversion) und die Funktion “Personenwarnung” aktivieren. Ohne Nest Aware hat man lediglich Zugriff auf die letzten drei Stunden Aufnahmematerial und dem Gerät fehlt quasi seine smarte Komponente.

Dafür ist die Nest Cam eine der wenigen Kameras, die eine kontinuierliche Aufnahme bietet – natürlich ebenfalls mit Abo. Dabei zeigt einem die Funktion “Ein-Blick” schnell relevante Ereignisse; pausieren kann man die Dokumentation natürlich auch, indem man auf “privat” schaltet. Abgelegt wird das Videomaterial in Nest Cams eigenen Cloud-Speicher. Als Außenkamera ist die Nest Cam natürlich wetterfest.

Fazit

Die Nest Cam Outdoor punktet mit ihrem Aufnahmewinkel von 130° und der kontinuierlichen Aufnahme, auch ohne Bewegungsmeldung. Für Nest Aware Abonnenten ist sie eine gute Variante mit vielen interessanten Features. Ohne Abo entgehen Dir allerdings sehr viele Möglichkeiten. Weitere Informationen zur Nest Cam Outdoor findest Du hier.

Canary Flex

Die Canary Flex Außenkamera ist handlich, schick und bringt sich gut in die Umgebung ein. Sie ist besonders einfach zu installieren und kann auch im Innenraum verwendet werden. Laut Hersteller hat auch sie einen 1080p-Image-Sensor und einen 116° Weitwinkel. Beim Betrachten der Videos fällt jedoch auf, dass die Auflösung nur 1280 × 720 Pixel beträgt und die Bildqualität etwas leidet.

Dank ihrem integriertem Akku ist sie die einzige Kamera aus der Testreihe, die auch kabellos funktioniert. Angeblich hält dieser bis zu einem Monat. Das hängt allerdings stark vom Einsatz ab. Gerade bei Akkubetrieb kommt es zudem zu deutlichen Verzögerungszeiten zwischen aufgenommenem Bild und der Darstellung in der App. Diese zeigt zwar den Batteriestand an, trotzdem könnte es bei längerer Abwesenheit zu einem Ausfall der Kamera kommen.

Alternativ kann man sie deshalb auch per Kabel ans Netz schließen. Die Montage ist denkbar einfach: der mitgelieferte Standfuß lässt sich problemlos mit ein paar Schrauben an der Wand anbringen oder drinnen einfach abstellen. Darin haftet die Kamera durch einen starken Magneten und lässt sich nach Wunsch – ihrem Namen getreu – flexibel drehen und wenden. Allerdings bietet die Außenkamera dadurch auch eine potentiell leichte Beute für Diebe. Deshalb hat Canary den Secure Mount entwickelt, den man allerdings separat erwerben muss. Auch zwei weitere Halterungen – die Twist Mount und die Stake Mount – gibt es (natürlich auch bei tink) zu kaufen.

Die Funktionen

Zwar unterscheidet die Canary Flex Außenkamera nicht dezidiert zwischen Menschen, Tieren und Objekten, wie dies bei der Bosch Smart Home Eyes oder Netatmo Presence der Fall ist. Trotzdem kann ihre Sensitivität adjustiert werden und sie erkennt, wenn es sich um Personen handelt und benachrichtigt entsprechend. Zonen können hier nicht bestimmt werden. Dafür erlaubt die Canary Flex das Einstellen verschiedener Modi wie “Unterwegs”, “Zuhause” und “Nacht”. Mit einem Zeitplan kann noch individuell bestimmt werden, ob die Kamera im Zuhause- oder Nacht-Modus weiterhin aufnimmt oder pausiert. Überdies schaltet sie sich dank Geofencing automatisch beim Verlassen des Hauses ein, sofern man die Standortabfrage in der App zulässt. Diese informiert dann via Push-Nachricht über die Ereignisse des Tages und bietet einen 24-Stunden Live-Stream, der allerdings nur bis zu einem Tag nach Aufnahme abrufbar ist. Möchte man die Videos über einen längeren Zeitraum zur Verfügung haben, muss das kostenpflichtige Abo erworben werden. Auch viele andere Funktionen wie etwa die Gegensprechanlage entgehen dem Nutzer ohne Abo, das mit rund 10 Euro pro Monat nicht gerade günstig ausfällt. Außerdem lassen sich die Videos ausschließlich im eigenen Canary-Cloud Speicher ablegen – eine Alternative gibt es nicht. Laut Hersteller ist die Canary Flex wetterfest. Allerdings hat sie keine nachweisbare IP-Zertifizierung.

Fazit

Die Canary Flex Außenkamera zeichnet sich vor allem durch ihren Akkubetrieb und ihre flexiblen Anbringungsmöglichkeiten aus. Wenn Du eine kleine, handliche und vor allem flexible Kamera suchst, ist Canary eine gute Wahl. Die Installation ist so einfach wie bei keiner anderen hier vorgestellten Kamera und Du kannst sie innen wie außen verwenden. Allerdings entfaltet sie nur mit dem kostenpflichtigen Abo ihr volles Potential.

Übersicht: Vier Sicherheitskameras im direkten Vergleich

Vergleichspunkt Bosch Smart Home Eyes Netatmo Presence Canary Flex Nest Cam Outdoor
Auflösung HD, 1080p HD, 1080p HD, 1080p HD, 1080p
Aufnahmewinkel 120° 100° 116° 130°
Maße 7 x 21 x 10 cm 5 x 11 x 20 cm 11,1 x 4,8 cm 7,2 x 7,2 x 8,9 cm
Maximale Reichweite 10 Meter 20 Meter 7 Meter 6 Meter
Gegensprechanlage ja nein (nur Mikro, kein Lautsprecher) ja (mit Abo) ja
Unterscheidet zwischen Tieren, Objekten und Menschen. ja ja nein Unterscheidet zw. Menschen u. Objekten, keine Tiere
Überwachungsfeld kann definitiert werden ja ja nein ja (mit Abo)
Nachtsichtmodus ja ja ja ja
Zoom ja ja ja ja
Integriertes Licht ja ja nein nein
Stromversorgung Kabel Außenlichtanschluss Kabel, 100 – 240 V Außenlichtanschluss Akku, Netzstecker nur mit Netzstecker und Kabel
Konnektivität Wifi 802.11 b/g/n 2.4 GHz Wifi 802.11 b/g/n 2 GHz Wifi 802.11 b/g/n 2.4 GHz WLAN 802.11 b/g/n, 2,4 GHz
Zentrale nötig nein nein nein nein
Live-Stream ja ja ja ja
Lokaler Speicher ja ja nein nein (nur bezahlter Cloud Speicher)
Push-Nachrichten ja ja ja ja
Geofencing nein ja ja ja
Wetterfest ja ja ja ja
Kontinuierliche Aufnahmen nein nein nein ja (mit Abo)
Kompatibilität Android ab 4.4, iOS ab 9.0 Android ab 4.3, iOS ab 9.0 alle Android und iOS Smartphones Android ab 4.4, iOS ab 9.0
Auflösung HD, 1080p HD, 1080p HD, 1080p HD, 1080p
Material Aluminium Aluminium, Kunststoff Kunststoff Kunststoff