In den vergangenen Jahren hat sich die Google Home-App immer weiter entwickelt. Dabei stets mit dem Ziel, zunehmend mehr Geräte und Funktionen unter einen Hut zu fassen. Mittlerweile gibt Google an, dass ein US-Haushalt im Durchschnitt über 25 vernetzte Geräte verfügt, und die Zahlen steigen. Dass dies zu einer unübersichtlichen bis hin zur frustrierenden Anwendung der Home-App geführt hat, ist daher nicht überraschend. Allerdings wird dem bald ein Ende gesetzt. Google hat angekündigt, bald eine komplett überarbeitete Version der Home-App herauszubringen. Du willst Dein Zuhause smart und individuell gestalten und dabei trotzdem nicht an Einfachheit in Bedienung und Übersicht verlieren? Dann wird das Update genau das richtige für Dich sein. Wir verraten Dir hier, was Dich darin alles erwarten wird.

Im Fokus der neuen Google Home-App stehen klar die Personalisierung und Individualisierung. Das beginnt damit, dass Dir die App beim Öffnen als Erstes den Tab für Deine Favoriten anzeigt. Und hast Du beispielsweise Deine Google Nest-Kamera favorisiert, bekommst Du direkt den dazugehörigen Livestream angezeigt, ohne dass weitere Schritte oder Klicks nötig sind.

Die Google Home-App bietet zudem ein neues übersichtliches Design an, das Deine kompatiblen Geräte nach Kategorien wie Beleuchtung, Kameras, Thermostate oder Netzwerkgeräte in Gruppen zusammengefasst darstellt. Auf diese kannst Du ganz einfach über Schaltflächen auf der Startseite der App zugreifen. 

Für das kommende Jahr hat Google geplant, diese Art der Darstellung weiterzuentwickeln. Denn auch hier wird noch mehr auf Individualisierbarkeit gesetzt. So wirst Du Gruppen selbst definieren und genau entscheiden können, welche Geräte Du zu einer Gruppe zusammenfasst.

Diese neuen Funktionen bietet Dir die Google Home-App

Neben dem verbesserten Design kommen auch einige neue Funktionen mit dem Update. Zum einen gibt es in der neuen Home-App einen Media Mini Player am unteren Bildschirmrand, mit dem Du sehen kannst, was gerade in Deinem Zuhause spielt. Mit einem Klick darauf öffnest Du das Playback Menü. Darin steuerst Du die Lautstärke und greifst auf weitere Bedienfunktionen zu. Du kannst zum Beispiel ganz bequem vom Handy aus die Kanäle wechseln oder entscheiden, welches Deiner smarten Geräte den Sound abspielen soll.

Auch in Sachen Videoüberwachung wird die neue Home-App Dir einige weitere Fähigkeiten anbieten. Wie Du es vielleicht von den Google Nest-Kameras und -Türklingeln schon kennst, findet die App automatisch wichtige Momente im Videomaterial. Aufzeichnungen können schnell durchsucht werden, sodass Dir die wichtigsten zehn Sekunden präsentiert werden.

Die durch Machine Learning richtig smart gewordene App kann Dir sogar wichtige Events im Video labeln und nach Typ organisieren. Das geschieht je nachdem, ob im Video Personen, Pakete, Fahrzeuge, Aktivitäten oder Tiere zu sehen sind. Auch wenn noch nicht umgesetzt, sollen im nächsten Jahr auch Legacy Nest-Kameras integrierbar sein.

Die App ist außerdem nicht länger beschränkt auf Dein Smartphone, sondern funktioniert auch für Laptop, Smartwatch, Fernseher und Tablet. Zudem wird die Verfügbarkeit der App für die Wear OS Smartwatches eingerichtet. So kannst Du von überall auf Dein Smart Home-Netzwerk zugreifen und Deine Thermostate oder Lampen steuern sowie Benachrichtigungen von Deinen Nest-Kameras erhalten.

Als Web-Version wird die App zusätzlich auf Deinem PC abrufbar sein. Das bietet Dir den Vorteil, die Live Views Deiner Google Nest-Kameras und den Doorbell-Feed als Vollbild anzeigen zu lassen, sodass Dir nichts mehr entgeht.

Rein in die Routine – mit den Google Home-App Automatisierungen

Die neue Home-App von Google will vor allem damit trumpfen, die Automatisierung von Routinen zu ermöglichen. Dafür gibt es einen Automations-Tab. Hier kannst Du einstellen, was Deine Automatisierungen initiiert. Das kann auf verschiedene Weisen geschehen. Entweder wird die Routine ausgelöst durch die Aktion eines Deiner kompatiblen Geräte, durch Deine Ansage an den Google Assistant, zu einer bestimmten Uhrzeit oder zu Sonnenauf- oder Untergang. 

So könnte beispielsweise das Einschalten Deiner Disco-Beleuchtung direkt und automatisch von dem Abspielen Deiner Party-Playlist begleitet werden. Oder Du richtest einen Modus ein, der beim Verlassen und Abschließen Deines Zuhauses aktiv wird. Verbunden damit werden dann Deine Lampen ausgeschaltet sowie smarte Thermostate in den Eco-Modus gesetzt.

Mit dem neuen Update ist es nun auch möglich, eine zweite Bedingung zum Auslösen einer Routine einzurichten. So schaltet zum Beispiel Dein Bewegungssensor nur nachts das Licht ein, nicht aber tagsüber.

Nächstes Jahr plant Google, einen Script Editor zu veröffentlichen. In diesem stehen Dir mehr als 100 neue Features zur Verfügung, die es Dir ermöglichen, Dein Zuhause nach Deinen ganz individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen zu automatisieren.

Mit Matter schnell und einfach verbunden

Mit der neuen Home-App soll auch ein weiteres Problem mit smarten Geräten behoben werden: die komplizierte Installation. Der neue Smart Home-Standard ‘Matter’ spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sobald du ein Matter-Gerät in Deinem Zuhause anschließt, erkennt Dein Smartphone dies mithilfe der App automatisch. Es wird Dir dann helfen, das neue Gerät schnell und sicher einzurichten. Diese einfache Art der Verbindung und Einrichtung von Matter-Geräten wird per Default auf Milliarden von Android-Geräten verfügbar sein, sobald Google Ende des Jahres die Unterstützung von Matter aufnimmt. 

Darüber hinaus ist das Update der Home-App auch mit allen Google Nest-Geräten sowie den über 80,000 kompatiblen Geräten nutzbar. Google aktualisiert zudem auch die jetzigen Google Nest Smart Speaker, Displays und Router, sodass auch diese die Matter-Geräte kontrollieren können.

Unser Fazit

Insgesamt klingt das Update der Google Home-App sehr vielversprechend. Es setzt genau an den Stellen an, die durch das wachsende Angebot an Smart Home-Produkten zu Problemen geworden sind. Die Installation und Einrichtung neuer Geräte in Dein Smart Home-Netzwerk wird erleichtert und der Überblick organisierter gestaltet. Die Entwicklung der App ist dabei noch lange nicht abgeschlossen. In den nächsten Wochen können Google Home-Nutzer erst einmal die öffentliche Vorschau für die Google Home-App im Early Access ausprobieren. Für das kommende Jahr hat Google allerdings noch viele weitere Neuerungen versprochen, auf deren Umsetzung wir gespannt sein können.