Es hat gedauert, bis Amazon mit dem Echo Studio einen echten HomePod-Konkurrenten ins Rennen geschickt hat. Wie aber schlägt sich der smarte WLAN-Lautsprecher im Vergleich? Hat der Amazon Echo Studio das Potenzial, den bisherigen Sound-Champion Apple HomePod vom Thron zu stürzen? Und wie schlägt sich der Sonos One in unserem Vergleich? Zeit für eine Gegenüberstellung der drei WLAN-Lautsprecher.

Natürlich gibt es unseren tink-Vergleich der drei WLAN-Lautsprecher auch im Video. Wer den Amazon Echo Studio wie auch die anderen beiden Geräte auch in Aktion hören möchte, klickt einfach rein.

WLAN-Lautsprecher erfreuen sich seit einigen Jahren schon größter Beliebtheit. Zugegeben, sie sind wahre Vieleskönner. Sie reagieren dank Integration von Sprachdiensten wie Amazon Alexa, dem Google Assistant oder auch Apples Siri ganz bequem auf Zuruf, lassen das Lieblingslied gleichzeitig in Badezimmer und Küche erklingen und holen auch in Sachen Sounderlebnis immer weiter auf.

Bisheriger Champion im Klangbereich ist der Apple HomePod, der sich dank spezieller Mikrofone perfekt an sein Umfeld anpasst. So liefert er stets den besten Sound. Der Echo Studio als neues, designiertes Sound-Schwergewicht fordert demnach ganz selbstverständlich den Apple HomePod heraus. Doch auch Hifi-Experte Sonos hat hier natürlich ein Wörtchen mitzureden. Immerhin verstehen sich die Sonos WLAN-Lautsprecher ebenfalls auf Sprachsteuerung, Multiroom und vor allem auf exzellenten Sound.

Der Amazon Echo Studio im Überblick

Der Amazon Echo Studio entspricht rein optisch dem Design des bisherigen Echo-Lineups, ist im Direktvergleich aber auf den ersten Blick bereits ein visuelles Schwergewicht. Deutlich größer als zum Beispiel der Echo Plus geraten, steht er auch entsprechend prominenter im Raum. Zudem fällt die etwas ungewohnte, doch gelungene Anordnung der Steuerungstasten am oberen Rand des Geräts auf. Dies ist den im Studio eingebauten Lautsprechern geschuldet.

Unser Sound-Erlebnis

Eines gleich vorweg: Im Vergleich zum Echo Plus erleben wir mit dem Studio eine deutliche Steigerung. Amazon hat also endlich den Weg vom reinen Alexa-Speaker hin zu einem echten smarten Musiklautsprecher beschritten.

Insgesamt befinden sich fünf Lautsprecher in dem Gerät: ein 1-Zoll-Hochtöner, drei 2-Zoll-Mitteltöner sowie einen 5,25-Zoll-Subwoofer. Dieser hat dank der Aussparung im unteren Drittel des Lautsprechers gehörig Platz, sich zu entfalten. Dementsprechend voll gerät auch der Sound, besonders im Mittel- und Tieftonbereich. In den Höhen wirkt der Echo Studio hingegen manchmal etwas undeutlich bis klirrend, wobei dies auch an unseren Einstellung bzw. unserem Test-Setup gelegen haben könnte.

Besonders interessant ist auch der sogenannte 3D-Musikgenuss. Für diesen benötigst Du indes ein kostenpflichtiges Amazon Music HD. Doch auch ohne dieses Abo ist der satte Klang in den Tiefen, aber auch in den Mitten deutlich zu hören.

Wiedergabe- und Streamingmöglichkeiten

Natürlich vermag der Lautsprecher die üblichen Musikdienste wie Spotify, Deezer usw. anzusteuern und entsprechende Songs von dort abzuspielen. Neu im Echo-Universum sind zudem die physikalischen Anschlussmöglichkeiten: Klinke sowie optischer Eingang sorgen dafür, dass Du den Echo Studio an TV wie auch Spielekonsole anschließen und in dem Fall sogar als Soundbar-Alternative nutzen kannst. Dazu gleich mehr.

Unterstützt werden dabei unter anderem die Formate Dolby Digital, Dolby Atmos sowie 360 Reality Audio, sogenanntes 3D Audio (auf Basis von Sony 360 Reality Audio). Für letzteres nutzt der Echo Studio ähnlich wie der Apple HomePod die intern verbauten Mikrofone, um sich klanglich perfekt an den Raum anzupassen.

Echtes Heimkino-Feeling kommt übrigens auf, verbindest Du den Echo Studio mit einem bereits vorhandenen Fire TV Stick 4k oder einem Fire TV Cube. Aber: ältere Versionen des Fire TV Sticks werden nicht unterstützt.

Sprachsteuerung

Als Gerät der Echo-Reihe versteht sich der Echo Studio vor allem auf den Sprachdienst Alexa. Dank Alexa ist es möglich, ganz individuell aus tausenden von Alexa-Skills die passenden herauszusuchen. So vermag Alexa unter anderem Philips Hue-Lampen ebenso zu steuern wie auch das Homematic IP-System, die Thermostate von tado° oder sogar Sonos Lautsprecher Doch auch die Nachrichten des Tages sowie die Wettervorhersage weiß Alexa wiederzugeben. Und das alles Kraft Deiner Stimme. Andere Sprachassistenten wie Google Assistant oder Apple Siri sucht man auf dem Echo hingegen vergeblich.

Echtes Heimkino-Feeling kommt übrigens auf, verbindest Du den Echo Studio mit einem bereits vorhandenen Fire TV Stick 4k oder einem Fire TV Cube. Aber: ältere Versionen des Fire TV Sticks werden nicht unterstützt.

WLAN-Lautsprecher trifft auf Smart-Home-Hub

Wie schon der Echo Plus verfügt auch der Echo Studio über ein integriertes Zigbee-Funkmodul. Mit diesem lassen sich unter anderem die bereits erwähnten smarten Lampen von Philips Hue, Osram oder auch Innr nativ ansteuern und automatisieren.

Wer also Wert auf Klang legt und sich perspektivisch mit dem Thema smarte Lichtsteuerung bzw. Smart Home beschäftigt, bekommt hier gleich drei Geräte in einem: smarter WLAN-Lautsprecher mit Alexa-Sprachsteuerung, Soundbar-Erweiterung in Verbindung mit einem Fire TV-Gerät sowie ein Smart-Home-Hub auf Basis von Zigbee-Funk. Die Smart-Home-Funktionalität haben wir indes nicht getestet, da es uns erst einmal allein um den Klangvergleich ging.

Der Vergleich zum Apple HomePod

Und damit sind wir auch schon bei genau dem richtigen Thema. Rein optisch sind sich der Apple HomePod und der Amazon Echo Studio durchaus ähnlich, wobei letzterer wesentlich großzügiger geraten ist. Der HomePod ist der kostenintensivste Lautsprecher in unserem Vergleich.

Unser Sound-Erlebnis

Seit seiner Markteinführung in Deutschland im Jahr 2018 ist der HomePod unbestritten der Sound-Champion im Segment der smarten WLAN-Lautsprecher. Hierfür sorgen allein die sieben Hochtöner sowie der im Gegensatz zum Echo Studio nicht nach unten, sondern nach oben gerichtete Tieftöner. Dank seines integrierten A8-Chips vermag der HomePod zudem seine Position im Raum genau zu bestimmen und entsprechend das Klangbild anzupassen.

In der Praxis schlägt sich das besonders in dessen klaren Höhen nieder, aber auch in den Mitten wirkt der Apple-Speaker vollends ausgewogen.

Hiervon könnte sich der Amazon-Lautsprecher eine Scheibe abschneiden, denn im direkten Vergleich vermag er kaum mit Apples Klarheit mitzuhalten. Dahingegen hat Apple in Sachen Bassklang das Nachsehen. Es sei aber gesagt: Beide sind hier auf sehr hohem Niveau und in diesem Bereich wahre High-Performer.

Wiedergabe- und Streamingmöglichkeiten

Auch der HomePod vermag via Apple TV Teil des heimischen Wohnzimmerkinos zu werden. Darüber hinaus ist er natürlich perfekt für Apple Music, iTunes-Musikeinkäufe sowie die Titelwiedergabe via AirPlay 2. Auch andere Musikstreaming-Dienste wie Spotify gibt das Gerät problemlos wieder. Weitere Verbindungsmöglichkeiten hat der HomePod hingegen nicht: kein Bluetooth, keine Klinke und auch keinen optischen Eingang. Fehlende Anschlussmöglichkeiten also, die der Amazon Echo Studio seinerseits hingegen bietet.

Während Amazon dazu übergegangen ist, Zigbee-Funk in seine Echo-Reihe zu integrieren und sie damit als echte Smart-Home-Zentrale aufzuwerten, ging Apple schon 2018 dazu über, den eigenen WLAN-Speaker als Home-Zentrale zu etablieren. Möglich macht dies Apples eigene Plattform HomeKit. Mittels dieser können unter anderem tado° Heizkörperthermostate ebenso gesteuert werden wie Philips-Hue-Gerätschaften und ganz besonders natürlich Elgato-Eve-Geräte. Diese setzen exklusiv auf Apple HomeKit.

Übrigens: Was uns beim HomePod besonders gefällt, ist die Steuerung via Touch Display. Dies macht die Steuerung zu einem sehr eleganten Erlebnis.

Sprachsteuerung

Apropos Steuerung. Apples Lautsprecher ist der einzige, welcher exklusiv mit Siri ausgestattet ist. Der Sprachassistent ist natürlich perfekt in Apples Ökosystem integriert. Wer hingegen bisher auf den Google Assistant oder Amazon Alexa gesetzt hat, wird sich in dem Apple HomePod nicht wiederfinden. Am Ende ist es wohl auch eine Frage des Geschmacks.

Der Vergleich zum Sonos One (2. Gen.)

Der vernetzbare WLAN-Lautsprecher Sonos One ist bereits länger auf dem Markt erhältlich und mittlerweile schon in der zweiten Generation angekommen. Seinerzeit als designierter Nachfolger des Sonos Play:1 (Legende!) hat er mittlerweile ebenfalls eine feste Fan-Gemeinde. Wer sich das Gerät einmal genauer anschaut, wird auch wissen warum. Der Sonos verfügt über eine sehr klare Designsprache, die wirklich in jedem Raum ihren Plaztz findet. Die Steuerungselemente sind zurückhaltend wie praktisch gleichermaßen.

Unser Sound-Erlebnis

Wie auch die Geräte von Apple und Amazon verwendet der One seine sechs intern verbauten Mikrofone für die sogenannte Raumeinmessung, also die perfekte Ausrichtung des Klangbildes an den Raum. Einmal kalibriert steht der Wiedergabe zum Beispiel via Spotify Connect oder auch Apple AirPlay 2 nichts mehr im Wege.

Optisch deutlich kompakter geraten, gehört der Sonos One klanglich durchaus in die gleiche Liga wie der Echo Studio (wenn auch leicht günstiger). Rein technisch dem Amazon-Gerät eigentlich unterlegen, beweist er doch, dass guter Klang nicht immer etwas mit Größe zu tun haben muss. Hier schlägt das geballte Fachwissen des Hifi-Experten Sonos voll zu Buche. So schneidet der Lautsprecher für uns dank seiner ausgewogenen Soundmischung wirklich gut ab und weiß besonders mit seinen glasklaren Mitten zu überzeugen. Sicher, in Sachen Bass hat der Echo hier deutlich mehr Raum zum Atmen, zumal der Sonos One lediglich über einen Hoch- sowie Mitteltöner verfügt.

Sprachsteuerung

Als Gerät der Amazon-Familie verfügt der Echo Studio natürlich über die Alexa Sprachsteuerung. Apple Siri und auch den Google Assistant sucht man hingegen vergebens. Hier spielt Sonos seine Unabhängigkeit aus und lässt dem Nutzer die Wahl zwischen Alexa und/oder dem Google Assistant. Über einen integrierten Smart-Home-Hub verfügt der Sonos-Lautsprecher hingegen nicht.

Wiedergabe- und Streamingmöglichkeiten

Das Hauptaugenmerk eine WLAN-Lautsprechers liegt natürlich auf dem Streaming. So verfügt der Sonos One wie auch der HomePod über keine Abspielmöglichkeit via Bluetooth. Dies wurde erst mit dem tragbaren Lautsprecher Sonos Move eingeführt. Auch andere Verbindungsmöglichkeiten wie Klinke sucht man ebenfalls vergeblich. Mit einer Ausnahme: Wer bisher auf Apple gesetzt hat, darf sich über die Integration von Airplay 2 freuen. Das bedeutet, dass der Sonos-Lautsprecher direkt mit Deinem Apple-Gerät angesteuert werden kann.

Als Gerät der Amazon-Familie verfügt der Echo Studio natürlich über die Alexa-Sprachsteuerung. Apple Siri und auch den Google Assistant sucht man hingegen vergebens. Hier spielt Sonos seine Unabhängigkeit aus und lässt dem Nutzer die Wahl zwischen Alexa und/oder dem Google Assistant. Über einen integrierten Smart-Home-Hub verfügt der Sonos-Lautsprecher hingegen nicht.

Einzelbewertung

Dank der nach außen gerichteten Lautsprecher hat der Amazon Echo Studio eindeutig den weitesten Klang und bietet darüber hinaus den stärksten Bass. Dies ist natürlich der ungewöhnlichen Bauweise mit der Aussparung geschuldet.

Der Apple HomePod ist kaum überraschend im Bereich der Höhen deutlich am klarsten definiert und weiß auch in den Mitten zu Punkten. Im Gegensatz zum Echo Studio fällt er im Bassbereich aber doch überraschend ab. Natürlich performt der Apple-Lautsprecher noch immer ganz oben in der Premiumklasse, wenn es um die Tiefen-Performance geht.

Der Sonos One hat hingegen den klarsten Sound – dies ganz besonders in den Mitten. Insgesamt hat der kleinste Lautsprecher unseres Vergleichs ohnehin den ausgewogensten Klang und weiß mit seiner kompakten Bauweise zu überzeugen.

Fazit

Insgesamt hat für uns der Sonos One ganz leicht die Nase vorn, da er das ausgewogenste Klangbild der drei miteinander verglichenen Geräte aufweist. Der Echo Studio reiht sich direkt dahinter ein, wobei der HomePod als teuerstes Gerät ganz knapp auf den dritten Platz landet.

Natürlich ist das Fazit stets subjektiv geprägt und hängt stark von Musik- und Hörvorlieben zusammen. Dies gesagt fällt das Fazit für uns ganz eindeutig aus. Der Amazon Echo Studio siedelt sich dort an, wo der Apple HomePod es sich bereits bequem gemacht hat – im Oberklassesegment. Klanglich vermag der Echo Studio mit dem HomePod mitzuhalten, überholt ihn sogar. Uns persönlich gefällt aber der Sonos One immer noch am besten.

Preislich zwischen dem Sonos One (180 Euro, 1. Generation) und dem Apple HomePod (300 Euro) gelegen, bietet der Echo Studio eine gute Wahl in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis. Optischer Eingang und Klinke machen ihn zudem zu einer schönen Soundbar-Alternative für viele Fire TV-Nutzer. Wer darüber hinaus gern auch mal in das Thema Smart Home hineinschnuppern möchte, hat mit dem Echo Studio jederzeit die Möglichkeit.

Welcher Smart Speaker ist der richtige für mich?

Wer auf starken Bass wert legt, vorrangig Hip Hop oder auch elektronische Musik hört und sich gleichzeitig auf die Steuerung via Alexa festgelegt hat, der findet mit dem Amazon Echo Studio den perfekten Lautsprecher für sich. Für Freunde des angebissenen Apfels sowie Musikliebhaber des alternativen bis akustischen Spektrums bleibt der HomePod noch immer das Nonplusultra. Wer sich hingegen in Sachen Sprachsteuerung noch nicht so recht festlegen mag und Wert auf eine ausgewogene Klangmischung (mit leichten Bass-Abstrichen) legt, hat mit dem Sonos One noch immer eine hervorragende Alternative.

Auf einen Blick: Echo Studio vs. HomePod vs. Sonos One

  Amazon Echo Studio Apple HomePod Sonos One
Verbaute Lautsprecher 1x Hochtöner, 3x Mitteltöner, 1x 133mm Subwoofer 7x Hochtöner, 1x 100mm Subwoofer 1x Hochtöner, 1x Mitteltöner
Streamingmöglichkeiten Bluetooth, Alexa App AirPlay 2 WLAN, Airplay 2, Sonos App
Wiedergabemöglichkeiten WLAN, Bluetooth, Klinke, Optischer Eingang WLAN WLAN
Option Stereo-Pairing 07D58930-5438-4739-A30C-130B45873ED7svg/ Created with sketchtool. 07D58930-5438-4739-A30C-130B45873ED7svg/ Created with sketchtool. 07D58930-5438-4739-A30C-130B45873ED7svg/ Created with sketchtool.
Option Multiroom 07D58930-5438-4739-A30C-130B45873ED7svg/ Created with sketchtool. 07D58930-5438-4739-A30C-130B45873ED7svg/ Created with sketchtool. 07D58930-5438-4739-A30C-130B45873ED7svg/ Created with sketchtool.
Integrierter Sprachassistent Amazon Alexa Siri Amazon Alexa, Google Assistant
Automatische Raumerkennung und Klangoptimierung 07D58930-5438-4739-A30C-130B45873ED7svg/ Created with sketchtool. 07D58930-5438-4739-A30C-130B45873ED7svg/ Created with sketchtool. 07D58930-5438-4739-A30C-130B45873ED7svg/ Created with sketchtool.