Digital, transparent und nachhaltig – damit werben digitale Stromanbieter wie Tibber und aWATTar. Doch was ist dran, an den Versprechen und was macht eigentlich ein digitaler Stromanbieter? Fragen, die ich heute mit dem Vergleich digitaler Stromanbieter klären möchte.

Soviel vorab: Der Strompreis in Deutschland ist nicht immer gleich, sondern ändert sich stündlich. Klingt trivial, ist aber vielen nicht bewusst. Da die Stromerzeugung natürlichen Schwankungen unterliegt, verändern sich auch die Preise. An sonnigen oder windreichen Tagen, wenn besonders viel Strom durch Windräder und Co. erzeugt wird, ist er z.B. günstiger. Dieser Effekt wird sich mit dem Voranschreiten der Energiewende und somit dem Fokus auf erneuerbare Energien weiter verstärken.

Schwankende Strompreise

Ein Beispiel: Wenn es nachts sehr stürmisch ist, produzieren Windräder entsprechend mehr Strom. Da die meisten Menschen zu dieser Zeit aber schlafen, wird von ihnen nur wenig Strom benötigt. Dann übersteigt das Angebot die Nachfrage und in der Folge sinkt der Strompreis.

Das geht so weit, dass es sogar dazu kommen kann, dass die Preise für Strom ins Negative fallen. Dann bekommen Verbraucher:innen Geld, um den zu viel produzierten Strom abzunehmen. Da die regulären Stromtarife pauschal abgerechnet werden, bekommen wir – als Endverbraucher:innen – von diesen Preisschwankungen meist nicht viel mit.

Was sind digitale Stromanbieter?

Transparent und fair klingt das nicht, oder? Das müssen sich auch die Anbieter von digitalen Stromtarifen gedacht haben. Digitale Stromtarife geben die Stromkosten so weiter, wie sie gerade tatsächlich stehen. Zum Einkaufspreis. An Tagen bzw. Stunden, an denen der Strom besonders günstig ist, würde es sich also anbieten, das E-Auto zu laden oder die Waschmaschine laufen zu lassen.

Digitale Stromanbieter: Tibber, aWATTar und Co.

Die Grundidee ist also, dass die Kosten für Strom 1 zu 1 an die Verbraucher:innen weitergegeben werden. Während herkömmliche Stromanbieter mit Wechsel-Boni und Prämien werben und an den pauschalen Strompreisen verdienen, setzen digitale Stromanbieter auf Transparenz.

So kommuniziert der digitale Stromanbieter Tibber zum Beispiel ganz offen, dass sie sich ausschließlich durch eine fixe monatliche Gebühr finanzieren. An dem Strom selbst verdient der Anbieter nichts. Das bedeutet auch: Im Gegensatz zu herkömmlichen Anbietern, ist es nicht im Interesse von Tibber, dass Du mehr Strom verbrauchst. Das Versprechen, dass Du mit Tibber Deinen Stromverbrauch transparent gestalten und Kosten einsparen kannst, wirkt somit glaubwürdig.

Wie funktionieren die Stromtarife von Tibber und aWATTar?

Beide digitale Stromanbieter, der bereits erwähnte Tibber, aber auch aWATTar bieten verschiedene Tarife an. Bei Tibber erfolgt die Abrechnung entweder monatlich, basierend auf den durchschnittlichen Strompreisen – oder stündlich. Für die stündliche Abrechnung benötigst Du einen Smart Meter, aber dazu gleich mehr.

Der Anbieter aWATTar bietet neben einem gewöhnlichen Stromtarif mit jährlicher Abrechnung zwei Tarife mit ebenfalls stündlicher Abrechnung an. Auch hierfür benötigst Du einen Smart Meter. Bei aWATTar kommt dieser mit dem Stromvertrag gleich inklusive.

Übrigens: Tibber als auch aWATTar setzen auf 100 Prozent Ökostrom.

Stündliche Abrechnung dank Smart Meter

Für eine vollkommen transparente Stromabrechnung im Stundentakt benötigst Du hingegen einen Smart Meter. Das bedeutet, einen intelligenten Stromzähler. Dieser kommuniziert stündlich Deinen exakten Verbrauch an Dich und Deinen Stromanbieter. Ohne Schätzungen oder pauschale Berechnung. Das ermöglicht wiederum eine stundenbasierte Abrechnung seitens der digitalen Stromanbieter. Das heißt, Du zahlst für den Strom nur so viel, wie er aktuell auch wirklich kostet.

Digitale Stromanbieter – wer profitiert davon?

Wer viel Wert auf Transparenz und Fairness beim Stromtarif legt, ist mit einem digitalen Stromanbieter gut beraten. So richtig sinnvoll werden die Tarife aber erst in Verbindung mit einem Smart Meter. Damit können der Stromverbrauch sowie die tatsächlichen Kosten stets eingesehen und der Verbrauch entsprechend angepasst werden.

Die stündlichen Stromtarife sind vor allem vorteilhaft, wenn Du große Stromverbraucher besitzt. Ein E-Auto zum Beispiel oder eine elektrische Heizung. Mithilfe der smarten Stromzähler kann das E-Auto dann zu Hause automatisch aufgeladen werden, wenn die Strompreise gerade niedrig stehen. So lässt sich einiges an Kosten einsparen.

Fazit

Der Vergleich der digitalen Stromanbieter Tibber und aWATTar zeigt, dass Transparenz bei der Energienutzung schon heute möglich ist. Mit digitalen Stromanbietern lässt sich also nicht nur der eigene Stromverbrauch leichter kontrollieren, sondern auch Kosten einsparen. Besonders gut funktioniert das in Verbindung mit einem Smart Meter. So geht die Zukunft der Energieversorgung.